Unsichtbarer Freund an der AES



Am Mittwoch, den 3. Mai 2017 besuchten Schülerinnen und Schüler der 6c der  Albert-Einstein-Schule das Dialogmuseum in Frankfurt und dürfen sich seit diesem Tag, der für sie eine eindrucksvolle Führung im Dunkeln sowie einen aufschlussreichen Workshop im Anschluss bereit hielt„Unsichtbare Freunde“ nennen.

Jeder hat schon mal einen Fußgänger mit Blindenlangstock gesehen, der an einer Ampel wartet oder eine Straßenbahn erreichen möchte. Und immer fragt man sich: „Soll ich meine Hilfe anbieten – aber wie? Und was ist richtig?“ Antworten auf diese Fragen gab den Schülerinnen und Schülern der 6c das Projekt „Unsichtbarer Freund“ im Dialogmuseum in Frankfurt. Die Mädchen und Jungen hatten nach ihrer Bewerbung im Losverfahren das Glück, ausgewählt worden zu sein, ein Diplom abzulegen, welches sie mit viel neuem Wissen zum Thema Blindheit und Sehbehinderung ausstattete und sie zu einem unsichtbaren Freund für blinde Menschen auszeichnet. Vertrauen, Toleranz und Respekt waren Themen, die beim Dialog im Dunkeln aber auch im anschließenden Workshop, u.a. mit dem Betroffenen Stefan, der schon viele Jahre ein Leben mit Sehbehinderung führt, vertieft wurden.

Zu Beginn des Tages stand eine Führung durch eine Ausstellung in völliger Dunkelheit, die mit Düften, Tönen und authentischen Requisiten, den Kindern das Gefühl gaben, sich im Park, in der Stadt oder im Wald zu bewegen. Nach anfänglicher Unsicherheit fassten die aufgeregten Museumsbesucherinnen und -besucher schnell Vertrauen zu ihrem Museums-Guide, der von Kindheit an sehbehindert war: vernachlässigte Wahrnehmungen wurden wachgerufen, die Sinne geschärft, die Phantasie beflügelt. Die Behinderung des Sehvermögens der Mädchen und Jungen rückte bald in den Hintergrund und wich einem interessantem Dialog im Dunkeln über Angst und Mitleid, aber auch Selbstbewusstsein und Respekt. Nach der Führung folgte ein praktischer Aufgabenteil und der persönliche Austausch mit dem sehbehinderten Kollegen Stefan. Am Ende des Tages mussten die Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen mit Hilfe ihres neu erworbenen Wissens beantworten, sodass zum Abschluss jeder Teilnehmer ein Diplom sowie eine Anstecknadel erhielt und sich von nun an „Unsichtbarer Freund“ nennen darf.