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Unser Tomatenprojekt in Jg. 5 - OP 30.04.2025

Das Projekt „Auf der Suche nach der perfekten Tomate“

„Wo kommen Ihre Tomaten her?“ fragt Sahra die Verkäuferin an dem Marktstand. Die Schülerinnen und Schüler der 5c stellen diese Frage allen Anbietern auf dem Wochenmarkt in Langen, die Gemüse verkaufen. Sie haben im Unterricht bei Pia Hack gelernt, was die Begriffe „regional, saisonal und biologisch“ bedeuten und sind heute auf den Markt gegangen, um mal zu sehen, ob die Tomaten dort auch wirklich aus der Region kommen und nach den Vorgaben der biologischen Landwirtschaft angebaut wurden. Die Klasse informiert sich im Rahmen des Nawi-Unterrichts über die verschiedenen Anbauarten von Gemüse und erkundet am Beispiel von Tomaten, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Methoden haben.

Seit 2023 ist die Albert-Einstein-Schule „Hessische Umweltschule“ und integriert solche Themen in den Unterricht. Sie folgt damit dem großen Ziel der Bundesregierung im Rahmen der Agenda 2030 einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schreibt dazu auf seiner Homepage, dass mit BNE „eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt“ gemeint sei. Sie ermögliche „jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen.“ Und das bedeutet eben schon in der Schule damit anzufangen, Lernenden anhand für sie überschaubaren Beispielen die Produktionsprozesse von Lebensmitteln zu zeigen.

Pia Hack hat sich für das Beispiel der Tomate entschieden, weil diese sowohl aus dem Ausland als auch aus der Region, aus konventionellem als auch aus biologischem Anbau im Handel erhältlich ist. Im Laufe des Projekts haben sich die Schülerinnen und Schüler zunächst auf eine Reise begeben, um den Weg der Tomate von verschiedenen Herkunftsländern bis auf ihren Teller zu erkunden. Sie informierten sich über die Herkunft der Tomaten im Supermarkt, recherchierten aus welchen Ländern die Tomaten stammen und zeichneten diese Informationen auf einer Weltkarte ein. Diese visuelle Darstellung half ihnen, die globalen Handelswege und die damit verbundenen ökologischen Auswirkungen besser zu verstehen.

Ein besonderes Highlight des Projekts war ein Theaterstück, in dem die Schülerinnen und Schüler in die Rolle einer Tomate schlüpften. Mit verschiedenen Theatertechniken stellten sie dar, wie es der Tomate auf ihrer Reise von der Ernte bis zum Supermarkt ergeht. Diese kreative Herangehensweise ermöglichte es, sich intensiv mit den Herausforderungen des Tomatenanbaus und -transports auseinanderzusetzen.

Im nächsten Schritt suchten die Schülerinnen und Schüler nach Alternativen zum herkömmlichen Tomatenkauf. Sie besuchten den Langener Wochenmarkt und versuchten auch herauszufinden, wie man plastikfrei einkaufen kann. Diese Exkursion verdeutlichte ihnen die Vorteile des Kaufs von lokal angebauten und saisonalen Produkten.

Schließlich erkannten die Schülerinnen und Schüler, dass der beste Weg, frische und nachhaltige Tomaten zu genießen, darin besteht, sie selbst anzubauen. Gemeinsam mit Güven Topcu, der die AG „Schulgarten“ betreut, pflanzten sie ihre eigenen Tomaten. Diese praktische Erfahrung vermittelte ihnen nicht nur gärtnerische Fähigkeiten und ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Nachhaltigkeit von Selbstversorgung.

Das Projekt war ein voller Erfolg und hat allen wertvolle Einblicke in die globalen und lokalen Aspekte der Lebensmittelproduktion gegeben. Ganz im Sinne des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung hat es den Schülerinnen und Schülern gezeigt, wie wichtig es ist, bewusste Entscheidungen zu treffen und nachhaltige Alternativen zu fördern.