Die Peer - Mediation zählt zu einem der Buddy- Projekte an der Albert - Einstein Schule. Buddy - Projekte fördern das soziale Miteinander und haben grundsätzlich zum
Ziel verantwortliches und selbstwirksames Handeln der Schüler/innen zu unterstützen. Schüler/innen lernen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Die Ausbildung von Schüler/innen zu
Peergroup Mediatoren ist fester Bestandteil des Schulprogramms der Albert-Einstein Schule. Mediation bedeutet „Vermittlung“. Es ist ein Verfahren zur konstruktiven Konfliktbearbeitung, bei
dem neutrale und kompetente Dritte als Vermittler tätig werden. Weil dieses Programm von SchülerInnen für SchülerInnen gemacht wird, nennt man es auch Peer - Mediation (Peer=
Gleichaltrig). An der Albert - Einstein Schule ist das Mediationsprojekt für den 9. und 10. Jahrgang vorgesehen. Bereits im Jg. 8 werden geeignete Schüler für die Ausbildung ausgewählt. Bei der
Auswahl beachten wir das Interesse, sozialen Kompetenzen und das Verhalten der Schüler/innen. Der Klassenlehrer unterstützt die Wahl und achtet darauf, dass ein möglicher
Schulabschluss durch die Ausbildung nicht gefährdet ist.
Die Ausbildung erstreckt sich über ein Schuljahr und umfasst ca. 70 Unterrichtstunden. Die Ausbildung findet im Wechsel der Wochentage und an Wochenenden statt. Der
Ausbildungsort ist das Jugendzentrum in Langen. Die Ausbildung setzt sich aus verschiedenen Bausteinen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zusammen. Ein wichtiger Baustein ist die
Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und das Kennenlernen der anderen. Deshalb werden bei jedem Treffen Übungen gemacht, die der Entwicklung und Entfaltung der
eigenen Persönlichkeit dienen. Dabei nehmen die Wahrnehmung der eigenen Befindlichkeit und die Reflexion des eigenen Konfliktverhaltens einen großen Raum ein. Mit Hilfe der Übungen wird über die
Zeit in der Gruppe ein Vertrauensverhältnis mit einem starken Wir- Gefühl aufgebaut. Ein weiterer Baustein ist die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen des
Mediationsverfahrens.Die Beschäftigung mit der Theorie ist notwendig, da sie den Hintergrund der einzelnen Phasen des Mediationsgesprächs darstellt. Spielerisch werden die einzelnen
Phasen des Mediationsverfahrens eingeübt und in Rollenspielen, anhand von konkreten Streitfällen aus dem Alltag der Jugendlichen, trainiert. Darüber hinaus werden die
Teamfähigkeit, soziale und kommunikative Kompetenzen geschult und die Methodenvielfalt der Schüler erweitert. Am Ende des Trainings erhalten die SchülerInnen eine Teilnahmebestätigung, in
der die erworbenen Kompetenzen aufgeführt sind.
Im 10. Schuljahr arbeiten die ausgebildeten MediatorInnen aktiv als Streitvermittler .Sie bieten als Tandem streitenden Mitschülern in Pausen ihre
Vermittlungshilfe an. Dafür steht dem Mediationsteam ein eigener Raum an der Schule zur Verfügung. Ihre Tätigkeit als MediatorInnen bekommen die SchülerInnen am Ende der 10 Klasse durch ein
Zertifikat bestätigt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Zertifikat bei Bewerbungen die Personalchefs neugierig macht und die Jugendlichen in den Vorstellungsgesprächen auf die Ausbildung und
ihr e Tätigkeit angesprochen werden. Um die Akzeptanz der Mediatoren als Streitvermittler in den Klassen zu verstärken, sind Mediatoren zugleich Mentoren der Schüler der 5. Klassen. Die
Mentoren übernehmen Aufgaben der Begleitung und Beratung, sie sind somit Ansprechpartner für die Kleinen und können ihre erworbenen Kompetenzen in vielfältiger Art und Weise einbringen. Das
Projekt Mediation besteht seit 15 Jahren an der Albert - Einstein Schule. Es sind in dieser Zeit ca. 250 SchülerInnen zu Streitvermittlern ausgebildet worden.