AES - Eine Integrierte Gesamtschule

Das Besondere der Schulform Integrierte Gesamtschule

Liebe Eltern,

vielleicht waren viele von Ihnen nicht auf einer Integrierten Gesamtschule (IGS) und sind sich nicht ganz sicher, was diese Schulform bedeutet und was der Unterschied zum gegliederten Schulsystem, also Gymnasium, Realschule und Hauptschule ist.

Wir versuchen, Ihnen einige wichtige Punkte zu erklären. 

Ähnlich wie in der Grundschule lernen alle Kinder gemeinsam in einer Klasse und erfahren so eine bereichernde Vielfalt. Für den Unterricht bedeutet das, dass sie zusammen arbeiten, sich gegenseitig zuhören, miteinander klarkommen (müssen) und mit gemeinsamen (Schul-)Themen beschäftigt sind.

Es bedeutet aber nicht, dass immer alle gleichzeitig das Gleiche machen. Bei gleichen Lernzielen wird auf verschiedenen Leistungsniveaus differenziert unterrichtet. Das bedeutet, dass die Aufgabenstellung dem Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler angepasst ist. So lernen die Schülerinnen und Schüler sich selbst einzuschätzen, an ihren Schwächen zu arbeiten und ihre Stärken kennen und auszubauen.

Darum gibt es an der IGS auch kein sogenanntes Sitzenbleiben. Diese Form der Zurückstufung ist insgesamt immer wieder in der Kritik, weil die Gründe meistens an der Lernhaltung, Motivation oder Arbeitsweise liegen. Eine reine Rückstufung bringt in diesen Fällen meistens nicht den erhofften Erfolg. Darum werden an der IGS die Kinder mit individuellen Förderplänen, in Lernberatungsgesprächen, durch Förderkurse und mit unterschiedlichen Materialien und Inhalten so gefördert, dass jede und jeder den für ihn bestmöglichen Schulabschluss schaffen kann.

An der IGS ist es nicht möglich, Kinder, die die Leistungen nicht schaffen, auszusortieren. Diese Grundvoraussetzung erzeugt ein völlig anderes gemeinsames Lernen und Arbeiten bei den Schülerinnen und Schülern aber auch bei den Lehrerinnen und Lehrern, die die Verantwortung für „ihre“ Kinder für einen längeren Zeitraum übernehmen müssen. Es geht nicht darum, herauszufiltern sondern darum, zu integrieren.

An einer IGS begleiten die Lehrerinnen und Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler über einen möglichst langen Zeitraum. So kennen sie die Persönlichkeit, die Stärken und Schwächen, die Wünsche und Vorstellungen der Kinder recht gut. Auch können sie so gut anspornen und einfordern, wenn es sich jemand zu leicht macht oder einwirken, wenn sich jemand zu sehr unter Druck setzt. Dies ermöglicht einen Blick auf deren Entwicklung und nicht auf einen momentan angesetzten „Leistungsstand“. Immer wieder kommt es vor, dass es zum Beispiel in der Pubertät zu Leistungsabfall kommt, dass es zu Hause Probleme gibt oder der erste Liebeskummer jemanden aus der Bahn wirft. In solch schwierigen Phasen ist es besonders wertvoll, aus der Langzeitperspektive ruhig und geduldig die Schülerin oder den Schüler, oft auch die Eltern zu begleiten. 

Die Lehrkräfte informieren und beraten auch Sie als Eltern, so dass Sie immer nachvollziehen können, wo Ihr Kind steht und wo Entwicklungsmöglichkeiten bestehen. 

An der IGS arbeiten die Lehrerinnen und Lehrer im Team zusammen, das sich für einen Jahrgang verantwortlich fühlt, gemeinsam Unterrichtsmaterial und Projekte erarbeitet und gemeinsame Aktivitäten plant. 


FAQ - häufig gestellte Fragen und Antworten zur Schulform IGS